Keine Angst vor dem Schreckgespenst Euroskeptizismus!
Kritik an der EU wird häufig unter den Schlagworten „EU- oder Europaskepsis", „Euroskeptizismus" u. ä. subsumiert. Dass es überhaupt eine so intensive Debatte über dieses Phänomen gibt, liegt in der Verfasstheit der EU als Zwitter zwischen Bundesstaat und Staatenbund und ihrer fehlenden Finalität begründet.
Andere politische Entitäten wie Nationalstaaten oder internationale Organisationen kennen diese Form der Kritik in der Regel nicht. So ist weder ein vergleichbares Phänomen der UN-Skepsis noch eines der Österreich- oder Deutschlandskepsis bekannt.
Das hat damit zu tun, dass die Finalitäten dieser politischen Einheiten weitgehend klar sind. Auch wenn sie kritisiert oder wie die UN hin und wieder infrage gestellt werden, so sind sie sich doch über sich im Klaren, während die EU sich stets verändert, von beidem (Staatenbund und Bundesstaat) etwas hat und identitäre Unsicherheit und Unabgeschlossenheit aufweist.
Sie befindet sich in einem pubertären Stadium und wächst ins Ungewisse. Weder in ihren Außengrenzen noch in ihrem inneren Zustand ist sie „finalisiert". Dies ist der Grund, warum EU-Kritik als existenzgefährdend wahrgenommen wird und als Schreckgespenst des Euroskeptizismus durch die Medien geistert.
=> euractiv
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