ARGE Alpen-Adria will neue Schwerpunkte festsetzen
Nach EU-Erweiterung neue Formen der "Cross Border"-Zusammenarbeit
Graz.- Die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria, die vor 27 Jahren zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gegründet worden war, will neue inhaltliche Schwerpunkte und Arbeitsstrukturen festsetzen. Dies wurde am 18. November bei einer turnusmäßigen Konferenz der Regierungs-Chefs der Mitgliedsländer in der südungarischen Stadt Pecs beschlossen. Diese Reform soll vor allem die neuen Rahmenbedingungen nach der EU-Erweiterung berücksichtigen. „Die Rolle der Arbeitsgemeinschaft als Plattform für einen Dialog zwischen verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Systemen hat sich durch die EU-Mitgliedschaft von Slowenien und Ungarn stark geändert, sie soll nun auf wichtige Bereiche gestrafft und auf politischer Ebene neu intensiviert werden“, erklärte der Präsident des Steiermärkischen Landtages, Siegfried Schrittwieser, der in Vertretung von Landeshauptmann Mag. Franz Voves an dieser Konferenz teilnahm. Bis nächsten Sommer sollen auf einer Sondertagung der Regionspräsidenten die ersten Reformvorschläge vorliegen.
Für den Reformprozess hatten sich vor allem die österreichischen Alpen-Adria-Bundesländer Burgenland, Steiermark, Kärnten und Oberösterreich eingesetzt. Auslösender Faktor war die zunehmend unterschiedliche Einschätzung dieser Arbeitsgemeinschaft, die bisher aus 19 Regionen bestand: Während sich die fünf ungarischen Komitate gerne an die „Brücken-Funktion“ der Arbeitsgemeinschaft aus der Zeit des Eisernen Vorhanges erinnerten und auch die EU-Erfahrungen aus Italien, Deutschland und Österreich nützen wollten, kündigten Bayern, Trentino-Südtirol und der Kanton Tessin heuer ihren Austritt an.
Die neuen Strukturen dürften auch die geänderten Strukturen in Slowenien und Kroatien berücksichtigen, die seinerzeit als Teilrepubliken Jugoslawiens der Arbeitsgemeinschaft beigetreten waren, seit nunmehr 14 Jahren aber eigenständige Staaten sind. Es wird erwartet, dass sich auch dort die Teilnahme von der Staatsregierung in die Regionen verlagert, deren Struktur aber noch nicht genau feststeht.
Graz, am 18. November 2005
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