Die Psychologie der Wende
Ein ganzes Lebensmodell verlieren - diese Erfahrung machen nur wenige. Ostdeutsche haben es geschafft und können heute davon profitieren, sagt der Psychologe Stephan Grünewald. Und: Ostalgie bedeutet nicht, die Stasi zu vermissen. Ostdeutsche wissen, wie man Krisen meistert. Westdeutsche können von ihnen lernen, wie man tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen bewältigt. Das ist das zentrale Ergebnis der psychologischen Forschung von Stephan Grünewald, Geschäftsführer des Rheingold Instituts für qualitative Markt- und Medienanalysen. Grünewald hat im Auftrag der Zeitschrift SUPERillu 80 Ostdeutsche im Alter zwischen 18 und 70 Jahren auf die "Couch gelegt". In zweistündigen Gesprächen ging es um den Alltag im Nachwende-Deutschland, Sehnsüchte und Ängste, und besonders um das Ost-West-Verhältnis. Mit dem Ausdruck vom "Internat ins Internet" beschreibt Grünwald die "seelische Transferleistung", die Ostdeutschen abverlangt wurde.
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