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EU-Tagesnews 03.10.2012

  1. Europas Großbanken drohen tiefe Einschnitte
  2. Will Spanien komplett unter den Euro-Rettungsschirm?
  3. EU-Darlehensgarantiefazilität für innovative KMU in Österreich
  4. Maßnahmen zur Förderung neuen Wachstums
  5. Strategische Infrastrukturinvestitionen für Verkehr, Energie und Internet
  6. Industrie in Eurozone verliert an Tempo
  7. Umfrage Deutschland: EU Unterstützung sinkt
  8. Absatzvolumen im Einzelhandel im Euroraum um 0,1% gestiegen

Europas Großbanken drohen tiefe Einschnitte

Eine Expertengruppe unter der Führung des finnischen Notenbankchefs Erkki Liikanen hat einschneidende Vorschläge zu Neuordnung der europäischen Banken vorgelegt. Sie verlangt, dass die Geldhäuser „besonders riskante finanzielle Aktivitäten" vom Rest ihres Geschäfts abtrennen. Das geht aus einem umfangreichen Bericht hervor, den Liikanen am 2.10.2012 an EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier übergeben hat.  Abgetrennt werden müsse „der Eigenhandel mit Wertpapieren und Derivaten und andere eng mit den Wertpapier- und Derivatemärkten verknüpfte Aktivitäten", heißt es in der Zusammenfassung des Berichts. Diese Geschäfte müssten in eine vom Rest der Bank „rechtlich abgetrennte Institution" verlagert werden.

=> handelsblatt

Will Spanien komplett unter den Euro-Rettungsschirm?

"Die Spanier haben zunächst etwas gezögert, aber nun sind sie bereit, Hilfe zu beantragen", sagte ein hochrangiger EU-Experte.  Spanien könnte demnach bereits am Wochenende den Antrag auf ein volles Hilfsprogramm zur Haushaltssanierung stellen - und damit noch vor dem regulären Treffen der Euro-Finanzminister am 8.10.2012. Zur Stützung des kriselnden Banksektors hat das hoch verschuldete Land bereits Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF von bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt bekommen. Die damit verbundenen Reformauflagen beziehen sich aber nur auf die Bankenbranche.

=> euractiv

Neue EU-Darlehensgarantiefazilität für innovative KMU startet in Österreich

Die EK hat den am 3.10.startenden operationellen Start einer neuen Darlehensgarantiefazilität der Europäischen Union für innovative kleine und mittlere Unternehmen in Österreich begrüßt. Das gemeinsam von der EK und der Europäischen Investitionsbank-Gruppe entwickelte Instrument zur Risikoteilung (Risk Sharing Instrument, RSI) wird die Risiken, die Banken bei der Kreditvergabe eingehen, zu einem Teil absichern und Kleinunternehmen auf diese Weise Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten verschaffen. Der Europäische Investitionsfonds, der die Fazilität verwaltet, hat am 3.10.2012 mit der UniCredit Bank Austria eine erste entsprechende Vereinbarung geschlossen, in deren Rahmen in den kommenden zwei Jahren Ausleihungen von bis zu 120 Mio. EUR abgesichert werden sollen.

=> rapid

Zwölf vorrangige Maßnahmen zur Förderung neuen Wachstums

Der Binnenmarkt feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen. Die weitere Entwicklung des Binnenmarkts ist ein kontinuierlicher Prozess und ein Kernstück der europäischen Wachstumsagenda. Vor diesem Hintergrund hat die EK am 3.10.2012 die Binnenmarktakte II angenommen, in der zwölf Leitaktionen vorgeschlagen werden, die die EU-Organe rasch verabschieden sollen. Die Aktionen betreffen vier Hauptmotoren für Wachstum, Beschäftigung und Vertrauensbildung: a) integrierte Netze; b) die grenzüberschreitende Mobilität von Bürgern und Unternehmen, c) die digitale Wirtschaft und d) Maßnahmen zur Stärkung des Zusammenhalts und der Vorteile für den Verbraucher.

=> rapid

Strategische Infrastrukturinvestitionen für Verkehr, Energie und Internet

Wirtschaftsvertreter und politische Entscheidungsträger haben sich auf einer hochrangigen Konferenz in Brüssel nachdrücklich für die Schaffung der Fazilität „Connecting Europe" ausgesprochen, die von der EK für den nächsten Finanzierungszeitraum 2014-2020 vorgeschlagen wurde. Ausgestattet mit bis zu 50 Milliarden Euro könnte die Fazilität „Connecting Europe" zu einem Schlüsselinstrument für gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer Ebene werden, um für ein reibungsloses Funktionieren des Binnenmarkts, eine nachhaltige Wachstums- und Beschäftigungsförderung und für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der gesamten EU zu sorgen.

=> rapid

Industrie in Eurozone verliert an Tempo

Trotz der Stabilisierung in Deutschland verliert die Privatwirtschaft in der Euro-Zone weiter an Fahrt. Eine Umfrage unter 5.000 Industriebetrieben und Dienstleistern signalisierte am 3.10.2012, dass die Unternehmen unter sinkenden Aufträgen leiden und ihr Personal kappten. Der Markit-Einkaufsmanagerindex sank im September um 0,2 auf 46,1 Punkte und fiel auf den tiefsten Stand seit rund drei Jahren. Das Barometer entfernt sich damit immer weiter von der 50-Zähler-Marke, ab der es Wachstum anzeigt. „Nach dem Minus von 0,2 Prozent im Vorquartal scheint ein noch stärkerer Wachstumsrückgang im dritten Quartal 2012 unausweichlich, womit die Euro-Zone wieder in der Rezession stecken dürfte", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

=> reuters

Umfrage Deutschland: EU Unterstützung sinkt

Die bis vor fünf Jahren noch unumstrittenen wirtschaftlichen Vorteile der EU weichen einer wachsenden Angst vor Transferunion und Inflation. "Wir befinden uns in einem Prozess der kalten Enteignung", sagte der ehemalige EZB-Chefökonom, Jürgen Stark, kürzlich angesichts des Krisenmanagements der Regierungen und der Zentralbank. 49 Prozent der Deutschen erklärten bei einer Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, ihnen ginge es ohne EU etwas oder sogar sehr viel besser. 56 Prozent der Deutschen (74 Prozent der Franzosen) können sich unter einer "europäischen Lebensart" nichts vorstellen.

=> welt

Absatzvolumen im Einzelhandel im Euroraum um 0,1% gestiegen

Im August 2012 stieg das Absatzvolumen des Einzelhandels gegenüber Juli 2012 im Euroraum um 0,1% und fiel in der EU27 um 0,1%. Im Juli nahm der Einzelhandelsindex um 0,1% bzw. 0,2% zu. Diese ersten Schätzungen wurden von Eurostat am 3.10.2012 veröffentlicht. Der Absatz von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren stieg im August 2012 gegenüber Juli 2012 in beiden Gebieten um 0,1%. Der Nicht-Nahrungsmittelsektor fiel im Euroraum um 0,7% und in der EU27 um 0,8%. Die stärksten Zuwächse verzeichneten Luxemburg (+2,9%) und Portugal (+2,8%), die höchsten Rückgänge wiesen Polen (-1,3%) und Dänemark (-1,1%) auf.

=> rapid


 => Europa und Außenbeziehungen

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