Forschung und Entwicklung
Innovation ist ein Querschnittsthema. Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft „leben“ von der ständigen Erneuerung. Für die Wirtschaft ist Forschung und Innovation sogar zur „Überlebensfrage“ geworden. Nur durch ständige Produkt-, Prozess- und Organisationsinnovationen lässt sich in einer globalen Wirtschaft nachhaltig der Erfolg sichern.
Die Steiermark hat seit den 90er Jahren einen erfolgreichen Aufholprozess eingeleitet und einen wirtschaftlichen Strukturwandel vollzogen. Die verstärkte Konzentration auf die „Zukunftsfaktoren“ Forschung, Innovation, Technologie und Qualifizierung ist Voraussetzung für eine weiterhin positive Entwicklung des Landes. Die Steiermark nimmt im Bereich der Forschung im Bundesländervergleich bereits jetzt einen Spitzenplatz ein und hat aufgrund ihrer hervorragenden F&E-Infrastruktur (zahlreiche universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, unternehmerische F&E) ein sehr hohes Weiterentwicklungspotenzial.
Eine besondere Rolle kommt der „Arbeitsteilung für Wissenschaft“ zu: Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind eine „Schicksalsgemeinschaft“, die durch wechselseitige Abhängigkeiten und gegenseitige Befruchtung in der Kooperation zu für beide Seiten optimierten Ergebnissen führen kann.
Erfolgreiche Innovationspolitik benötigt eine breite Trägerschaft. Dafür wurde das Innovationsnetzwerk innoregio styria (www.innoregio-styria.at) ins Leben gerufen. innoregio styria ist ein von der steirischen Industrie initiiertes Innovationsnetzwerk, welches von Unternehmen, universitären und außeruniversitären Forschungsinstitutionen sowie von zentralen regionalen Akteuren getragen wird (Partner im Innovationsnetzwerk). Das Netzwerk versteht sich als offene Plattform mit langfristiger Ausrichtung.
innoregio styria ist
- der Strategietreiber in Sachen Innovationspolitik
- der Netzwerkknoten für die Bündelung und Ausrichtung von Zielen, Strategien und Aktionen und damit der Lobbyist in Forschungs- und Innovationsfragen
- der Informationsknoten für Wirtschaftsunternehmen, F&E-Einrichtungen und regionale Akteure in innovationspolitischen Angelegenheiten
Wodurch zeichnet sich eine „Innovationsregion“ aus? innoregio styria definiert sie folgendermaßen:
- Klare Kompetenzen und Strukturen sowie eine gemeinsam abgestimmte Strategie für Forschung, Innovation, Technologie und Qualifizierung
- Öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung von Innovation für Wohlstand, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit und ein hoch innovatives Klima im ganzen Land
- Ausgeprägtes Innovationsbewusstsein der Unternehmen
- Leistungsfähige universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit internationalem Format
- Ausreichendes Potenzial an hoch qualifizierten Mitarbeitern
- Attraktive Rahmenbedingungen für Wissenschafter und Forscher aus In- und Ausland
- Umfassende Investitions- und Finanzierungsbereitschaft für F&E, Technologie und Qualifizierung von Wirtschaft und öffentlicher Hand
- Intensive Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft und optimierter Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte und Verfahren
- Vernetzung aller relevanten Akteure aus Politik, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Fördereinrichtungen und Strategiegremien
- Internationale Ausrichtung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Akteure
Industrie, Wirtschaft, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Steiermark sind seit Jahrzehnten in intensiver Zusammenarbeit mit den Regionen Südosteuropas verbunden. Daraus ergibt sich ein weiter Bogen von Partnerschaften mit Zielsetzungen in Wissenschaft, Forschung, Ausbildung und Wirtschaft. Diese Position ist seit den politischen Veränderungen, innerhalb und außerhalb der EU, und angesichts der wachsenden politischen und wirtschaftlichen Perspektiven gefestigt. Unter diesen guten Voraussetzungen ergibt sich das Ziel der Entwicklung eines gemeinsamen Wirtschafts-, Forschungs- und Bildungsraumes. Beispielhaft dafür ist bereits das starke Engagement im „Erweiterten Graz Prozess“, „Stabilitätspakt für Südosteuropa“, „Bologna Prozess“, „EUA Tagung“ sowie diverse Kooperationsverträge.
Durch die Verknüpfung von Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung werden Graz und die Steiermark Ansprechpartner für inter- und transdisziplinäre Kooperationen sowie für neue Forschungsansätze und darauf basierende Problemlösungen. In dieser Funktion vertiefen bzw. schaffen sie internationale Netzwerke mit Partnerinstitutionen in Zentral- und Südosteuropa. Neben der Generierung von neuem Wissen ist die Verbreitung des Wissens durch die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein weiterer wichtiger Aspekt. Somit entsteht eine institutionalisierte Anwendung des Wissens durch Wissenstransfer und führt zu Innovationen in der nachhaltigen Entwicklung von Regionen.
Forschungsfragen, die - jeweils inter- und transdisziplinär vernetzt - an den steirischen Forschungsinstitutionen bearbeitet werden, umfassen die folgenden Themen:
- Technologie und Ökonomie: Wie können Wirtschaft, Technologie und Innovation unter den derzeitigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen positiv in Wert gesetzt werden?
- Ressourcenmanagement: Was sind die Forschungsaspekte des Ressourcenmanagements und wie können sie regionsadäquat umgesetzt werden?
- Sozio-Kultur: Was sind die wichtigen Einflussebenen regionaler Tradition und Kultur für eine nachhaltige Entwicklung und welche Rolle spielen Partizipationsprozesse in regionalen Systemen?
- Rechtssprechung und Governance: Welche Aufgaben und Funktionen erfüllen die Institutionen und die Verwaltung im Rahmen einer nachhaltigen regionalen Entwicklung?
- Regionsbildung und Regionsentwicklung: Was sind die konstituierenden Elemente der Regionsbildung und wie können diese beeinflusst/gemanagt werden?