Von Solidarität mit Staaten und von Glühlampen
und warum manche Abgeordnete im Parlament blau machen
6B des Grazer Bischöflichen Gymnasiums bewies "Europa-Intelligenz"
Graz (22.12.2010) - Zwei Tage vor Weihnachten und keine Spur von müde: Die Schülerinnen und Schüler der 6B-Klasse des Bischöflichen Gymnasiums machten bei einer europe-direct-Stunde im EU-Info-Center beim Grazer Burgtor deutlich, dass Interesse für eine Sache nicht so leicht von nahender Weihnachtsstimmung gedämpft werden kann. Die jungen Damen und Herren wussten Bescheid, und Fachbegriffe wie "Vertragsverletzungsverfahren" oder "Eures" waren keine Fremdworte. Ein gutes Zeichen dafür, dass Lehrerpersönlichkeiten, wie Mag. Johann Šuklje beste Arbeit geleistet haben, indem es ihm und seinen Kollegen ganz offensichtlich gelungen ist, junge Menschen mit "Europa-Intelligenz" auszustatten.
Dr. Heidi Zikulnig und Mag. Manuela Fuchs von der Europaabteilung der Steiermärkischen Landesregierung diskutierten mit den Jugendlichen über die wichtigsten Institutionen der Europäischen Union, zeigten die Gesetzwerdung, angefangen vom Initiativmonopol der Kommission bis zur Umsetzung in den Mitgliedstaaten auf.
Besonderes Interesse erweckte naturgemäß das Erasmus-Programm, mit dem Studenten in derzeit 31 europäischen Staaten an einer Hochschule mit Hilfe von EU-Geld wertvolle Auslandserfahrung sammeln können. Aus Österreich nahmen im letzten Jahr rund 5000 Studierende dieses Programm in Anspruch.
Wenn man viel weiß über die Europäische Union, dann kennt man sie auch. Was man kennt, kann man auch sachlich kritisieren. So stellte Michi die Frage, ob es denn gescheit war, dass Brüssel in Österreich regulierend eingriff, als es etwa um die Festlegung eines Mindestpreises für Zigaretten ging. Michael wiederum fiel auf, dass bestimmte österreichische EU-Abgeordnete bei wichtigen Abstimmungen einfach blau machten und im Plenum fehlten. Ja, stimmt - manche Abgeordnete schwänzen schon mal mit Absicht. Zumeist aber, verteidigte Dr. Zikulnig die Parlamentarier, sind sie durch eine Besprechung verhindert, im Parlamentssaal anwesend zu sein.
Oder: Wozu das Theater um die Glühlampen? Da konnte Dr.in Zikulnig berichten, das im heutigen newsletter von europe direct Steiermark der Hinweis zu finden sei, dass das Europa-Parlament eine Initative ergreift, um da korrigierend einzugreifen.
Der Grundtenor aber war: Die EU ist nicht mehr wegzudenken. Auch die Solidarität unter den Staaten - etwa um Griechenland oder Irland aus dem Budgetdilemma zu helfen - hat weit mehr positive Seiten als negative, ist Josef sicher. Die Freiheiten die wir jetzt haben, sind unverzichtbar - und Europas Zukunft ist unsere Zukunft.
JB


