Serbien erlesen
Literaturabend im Rahmen des Serbien-Informationsschwerpunktes
Der Verleger Lojze Wieser und der serbische Autor Alexandar Gatalica präsentierten am 25.6.2013 einen abwechslungsreichen Rundgang durch die serbische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Musikalisch umrahmt wurden die Lesungen und Gespräche, die im Rahmen des Serbien- Schwerpunktes der EU-Informationsarbeit des Landes Steiermark gemeinsam mit der Akademie Graz und dem Literaturhaus stattgefunden hat, von Liedern der Minderheiten dieser Region, berührend dargeboten von der Jazzsängerin Irina Karamarkovic und dem Akkordeonisten Stefan Heckel.
Erzählen, Lesen und Erlesenes - so lässt uns Lojze Wieser in der Reihe „Europa erlesen" Verständnis entwickeln für die innere Verfasstheit dieser vielen Regionen Europas. Ein passender Zufall, dass Irina Karamarkovic, wie sie anmerkte, selbst einen literarischen Beitrag für diese Reihe beigesteuert hat.
Aleksandar Gatalica, gebürtiger Belgrader, ist Schriftsteller, Übersetzer, Literatur- und Musikkritiker, Herausgeber vieler Anthologien serbischer und internationaler Literatur, Vorstandsmitglied des Serbischen PEN-Zentrums und stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Bewegung in Serbien. Für sein literarisches Schaffen wurde er vielfach ausgezeichnet. Seine Kurzgeschichtensammlung „Belgrad für Ausländer" aus dem Jahr 2004 wird im Herbst als neues Buch der Reihe „Europa erlesen" erstmals auf Deutsch erscheinen. Ausgehend von historischen Begebenheiten, die entscheidend waren für die Entwicklung der Stadt Belgrad, entführt der Autor in eine faszinierende und turbulente Welt der Fantasie, in der historische Realität und real Unmögliches sich vermischen. In diesen magischen Erzählungen gibt der Autor einen frischen und ungewohnten Blick auf die historisch realen Belgrader Epochen, Stadtteile und Menschen. Ein Reiseführer der ganz anderen Art! Auch der mit dem bedeutenden Ivo Andric-Preis ausgezeichnete Roman „Jahrhundert" von Aleksandar Gatalica, der ebenfalls im Herbst erstmals auf Deutsch erscheinen wird, erzählt das 20. Jahrhundert in unbekannten und bekannten, historischen und erfundenen Geschichten auf neue und andere Weise. Für jedes Jahr des Jahrhunderts gibt es eine exemplarische Geschichte und daraus formt sich eine große Geschichte der Ideen, Irrtümer, Subkulturen und nicht zuletzt eine Geschichte der normalen Menschen, die sich in der Zeit, in der sie leben, nicht mehr zurechtfinden.