In Vielfalt geeint - Ein Widerspruch?
Graz, 08.06.2017 - Nicht nur angesichts eines soeben bewältigten Tests zum Thema EU sondern auch aus Interesse im Hinblick auf eine nahende Reise nach Brüssel glänzten die engagierten Schüler des WIKU Graz mit Fakten zur EU, die sie aus ihrem Talon zogen. Daher war es weniger überraschend, dass bei einem dem Vortrag vorangehenden Brainstorming - „Was fällt euch ein, wenn ihr den Begriff ‚Europäische Union' hört?" - Begriffe wie Institutionen, EuGH und Konvergenzkriterien fielen.
Beim Thema „Symbole der Union" wurde ein Vergleich zu den österreichischen Pendants gezogen: „Was ist typisch österreichisch?" Neben dem altbekannten Schnitzel - unabhängig davon, ob es nun doch aus Oberitalien kommt - Trachten und der rot-weiß-roten Flagge wurde dieses Mal von Seiten der Schüler auf das Aussehen Bezug genommen.
Über das Aussehen zu einer Identität zu gelangen war unter den Schülern naturgemäß sehr umstritten und führte wohl auch dazu, dass auch der Wahlspruch der Union „In Vielfalt geeint" für Diskussionen sorgte.
Unverständnis für diesen Satz dominierte die ersten Meinungsäußerungen. Doch ist es genau diese Vielfalt, das Anderssein und doch für gemeinsame Ziele zusammen zu wirken, das die Europäische Union ausmacht. Daher ist es nicht das Aussehen oder die Sprache, sondern gemeinsame Ideen und der Wunsch nach einem Europa in Frieden und Wohlstand, der dazu führt, dass ‚in Vielfalt geeint' alles andere als ein Widerspruch ist - es ist unser Erfolgsrezept.
EU-weite Programme wie ERASMUS bieten eine herausragende Chance, diesen vermeintlichen Widerspruch zu beseitigen. Denn wie Alexander von Humboldt sehr richtig befand: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben."
Daher wünschen wir Dr. Gernot König und seinen Klassen eine schöne Zeit in Brüssel und viel Erfolg dabei zu erkennen, europaweit in Vielfalt geeint zu sein.
Manuel Payer