Steirisches Biomasse-Wissen für die Schwarzmeer-Küste
(Graz - 10.6.2005) Eine Delegation aus dem rumänischen Kreis Constanţa unter Führung des Präfekten Danut Culeta besuchte die Steiermark, um das Know how in der Produktion von Biodiesel zu studieren. "Wir haben größtes Interesse, eine solche Produktion aufzuziehen, um mit dem EU-Beitritt unseres Landes einerseits neue Produktionsschienen in der Landwirtschaft aufzuziehen, andererseits erneuerbare Energiequellen zu erschwinglichen Kosten zu nützen", erklärte der Präfekt in einem Gespräch mit dem steirischen Wirtschafts- und Europalandesrat Univ.Prof. DDr. Gerald Schöpfer in Graz. Dieser regte darüber hinaus eine Zusammenarbeit in der Forschung und Ausbildung zwischen den Hochschulen in der Stadt Constanţa und der Steiermark an, wo ebenfalls ein "Energie-Schwerpunkt" geschaffen werden könnte.
Der Kreis Constanţa zählt mit rund 750.000 Einwohnern (davon 350.000 in der Stadt Constanta) zu den größten Verwaltungsbezirken Rumäniens. Die Kontakte sind durch Herrn Dir. Dr. Johann Robier (LFS Grottenhof-Hardt, Versuchszentrum der LFS Steiermark) zu Stande gekommen, der auch in Zusammenarbeit mit dem Biomasseverband in Rumänien tätig ist.
Die Region liegt am Schwarzen Meer und hat große Bedeutung
- durch einen Hochseehafen (der durch einen Kanal mit der Donau verbunden ist, über den die Route in das Mittelmeer um 240 Kilometer verkürzt wird)
- durch die Tourismusgebiete am Schwarzen Meer.
Ein Drittel der Erwerbstätigen ist in der Landwirtschaft beschäftigt, wobei die Flächen der Kombinate dort – im Unterschied zu anderen Regionen Rumäniens – nach der Wende nicht in überwiegendem Ausmaß in Kleinparzellen unterteilt wurde, so dass weiterhin auch größere zusammenhängende Flächen von Unternehmen bewirtschaftet werden. "Bei uns stehen 560.000 Hektar Anbaufläche zur Verfügung, die für die Produktion von Raps für Biodiesel verwendet werden könnten", unterstrich Präfekt Culeta bei seinem Besuch.
Als größere Wirtschaftszweige folgen Industrie (13 %) Handel (12 %), die Transportwirtschaft mit dem Seehafen (10 %) sowie das Baugewerbe (7 %). Der Tourismus ist mit 3 % zwar gering, aber im nationalen Vergleich überproportional vertreten.
Zu den größten Industriebetrieben zählen zwei Schiffswerften, (Daewoo Mangalia Heavy Industry und Constanta Shipyard mit zusammen rund 6000 Beschäftigten. sowie – ebenfalls im Hafen - die Ölraffinerien und Öllager sowie chemische Industrie und auch holzverarbeitende Betriebe sowie Möbelindustrie, wobei sich dort ebenfalls Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit Betrieben aus der Steiermark ergeben könnten.