Die Rolle von Translation im Fortbestehen indigener Kulturen
Diskussionsveranstaltung
Merangasse 70
8010 Graz
In neokolonialen Ländern des Südens wie auch in von kapitalistischem Profitdenken beeinflussten Ländern des Nordens sind SprecherInnen von Minderheitensprachen als Angehörige zahlreicher ethnischer Gruppierungen sozioökonomischen, kulturellen und politischen Einflussfaktoren ausgesetzt.
Vor diesem Hintergrund diskutieren Christina Korak, Dissertantin am Institut für Translationswissenschaft (Arbeitstitel der Dissertation: „Dolmetschen und Übersetzen für die indigene Gemeinschaft der Waorani im Amazonasgebiet Ecuadors"), und Helmut Eberhart, Lehrender und Forschender am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie und Studiendekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, die bedeutende Frage nach der Funktion von Translation im Fortbestehen indigener Kulturen. In der Diskussion wird die kulturelle Praxis des Dolmetschens und Übersetzens im indigenen Kontext mit wissenschaftstheoretischen Ansätzen konfrontiert. Gemeinsam wird analysiert, inwieweit Translation im Zusammenspiel mit vielschichtigen Einflussfaktoren dem Verlust kultureller Praktiken entgegenwirken, diesen aber auch beschleunigen kann. Zudem werden Formen politisch-aktivistischen Handelns von ForscherInnen erläutert, aber auch das Infragestellen dieses Handelns erörtert.
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