Frühjahrsgipfel in Brüssel
+ Handel mit den übrigen Ländern der Welt, Index der Auftragseingänge und Luftfahrtversicherung
(23.03.2005)
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben am ersten Tag bei ihrem Frühjahrsgipfel in Brüssel der Lockerung des Stabilitätspakts zugestimmt. Defizitsünder wie Deutschland und Frankreich werden künftig mit mehr Milde behandelt. Die Änderungen waren notwendig geworden, da zehn der 25 Mitgliedstaaten die Defizit-Obergrenze nicht einhalten können. Auf der anderen Seite soll der Pakt die EU-Staaten künftig stärker dazu anhalten, in wirtschaftlich guten Zeiten ihre Haushalte in Ordnung zu bringen. Außerdem wird die umstrittene Bolkestein-Richtlinie zu grenzüberschreitenden Dienstleistungen grundlegend überarbeitet. Einzelheiten der angestrebten Veränderungen sind noch nicht bekannt. Von einem völligen Rückzug des Entwurfs, wie es Schweden gefordert hatte, ist allerdings nicht mehr die Rede.
http://www.eu2005.lu/fr/actualites/communiques/2005/03/22conseurstab/index.html
Nach ersten Schätzungen erzielte die Eurozone im Handel mit den übrigen Ländern der Welt im Januar 2005 ein Defizit von 2,2 Mrd. Euro; dem stand im Januar 2004 ein Überschuss von 1,7 Mrd. gegenüber. Im Dezember 2004 hatte der Saldo +5,1 Mrd., und im Dezember 2003 +6,4 Mrd. Euro betragen. Im Januar 2005 nahmen die Ausfuhren im Vergleich zum Dezember 2004 (saisonbereinigt) um 0,2% zu, und die Einfuhren um 1,8%. Für die EU25 ergab sich nach ersten Schätzungen im Januar 2005 ein Defizit von 14,0 Mrd. Euro, nach einem Defizit von 12,1 Mrd. im Januar 2004. Im Dezember 2004 verbuchte die EU25 einen Saldo von -1,4 Mrd. Euro, gegenüber -1,9 Mrd. im Dezember 2003. Die Ausfuhren gingen im Januar 2005 im Vergleich zum Vormonat (saisonbereinigt) um 0,4% zurück, während die Einfuhren um 0,3% sanken.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/05/42
In der Eurozone ist der Index der Auftragseingänge in der Industrie im Januar 2005 gegenüber Dezember 2004 um 5,8% gesunken. Dies geht aus Schätzungen hervor, die von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften am 23.3.2005 veröffentlicht wurden. Im Dezember war der Index um 8,2%, im November um 1,7% gestiegen. In der EU25 gingen die Auftragseingänge im Januar 2005 um 6,2% zurück, während sie im Dezember3 und im November um 10,6% bzw. 0,3% gestiegen waren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Auftragseingänge im Januar 2005 in der Eurozone um 8,5% und in der EU25 um 7,4%.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/05/41
Nach einer Untersuchung der EK haben sich führende europäische Luftfahrtversicherer verpflichtet, ihre Praxis im Bereich der Luftfahrtversicherung zu reformieren, um mehr Wettbewerb und Transparenz zu fördern. Die Reformen sehen unter anderem eine größere Transparenz in wichtigen Wirtschaftsausschüssen mit Sitz in London vor, wie einem Ausschuss, der Standardformulierungen für Luftfahrtversicherungspolicen und –klauseln festlegt. Außerdem ist vorgesehen, dass die Versicherer im Falle einer unvorhersehbaren Krise durch Krieg oder Terrorismus koordinierte Maßnahmen auf das beschränken werden, was unverzichtbar ist, um zu gewährleisten, dass Kapazität weiter verfügbar ist und Kunden weiter Versicherungen abschließen können, und sich die Auswirkungen der koordinierten Maßnahmen auf den Wettbewerb auf ein Mindestmaß beschränken.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/05/361