29.11.2005 - Krisenfälle im Gesundheitsbereich
+ Richtlinie über die Verschmelzung von Kapitalgesellschaften - Zukunft des Europäischen Migrationsnetzes - „Diversity“-Strategien
Die EK hat am 29.11 2005 zwei Pläne angenommen, die dazu beitragen sollen, die EU und ihre Mitgliedstaaten auf größere grenzübergreifende Krisenfälle im Gesundheitsbereich (wie SARS und Bioterrorismus) und eine mögliche Grippepandemie vorzubereiten. Es geht dabei um die Möglichkeit einer verstärkten Koordinierung der allgemeinen Bereitschaftsplanung für Krisenfälle im Gesundheitsbereich, wie den SARS-Ausbruch und die Milzbrandanschläge in den USA und um die Bereitschaftsplanung mit Blick auf eine Grippepandemie. Ob die EU und ihre Mitgliedstaaten koordiniert auf eine Grippepandemie reagieren können, wurde am 23. und 24. November in einer europaweiten Simulationsübung getestet.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/05/1486&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
Die EK zeigte sich am 29.11.2005 erfreut über die in nur einer Lesung von Rat und Parlament angenommene Richtlinie über die Verschmelzung von Kapitalgesellschaften aus verschiedenen Mitgliedstaaten, die soeben im Amtsblatt veröffentlicht wurde. Damit können Kapitalgesellschaften innerhalb der Europäischen Union miteinander fusionieren, was von Wirtschaftsseite seit langem nachdrücklich gefordert wird, bislang aber sehr aufwändig und kostspielig, wenn nicht gar unmöglich war. Besonders interessant ist diese Möglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen, die in mehr als einem Mitgliedstaat, aber nicht europaweit operieren wollen und nicht auf das Statut der Europäischen Aktiengesellschaft (SE) zurückgreifen können. Die Richtlinie soll Kosten senken, gleichzeitig aber die nötige Rechtssicherheit gewährleisten und so vielen Unternehmen wie möglich zugute kommen. Sie gehört zu den zentralen Maßnahmen der Lissabonner Agenda zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/05/1487&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
Die EK hat am 29.11.2005 ein Grünbuch zur Zukunft des Europäischen Migrationsnetzes angenommen. Das 2002 gestartete Netz sammelt Daten und trägt zum Informationsaustausch über Migration und Asyl bei. Da die Vorbereitungsphase 2006 endet, muss jetzt über die Fortsetzung nachgedacht werden. Diesem Zweck dient das Grünbuch, das die Grundlage der öffentlichen Debatte über seinen künftigen Auftrag bildet. Die bisher gesammelten Erfahrungen werden dabei berücksichtigt. Zum Auftakt der Debatte ist eine erweiterte, gemeinsame Konferenz mit Vertretern des Netzes und der nationalen Kontaktstellen für Integrationsfragen geplant. Eine Sachverständigen-Anhörung im März 2006 ergänzt den Prozess. Die Kommission wird die Ergebnisse in ihren Vorschlag für eine Rechtsgrundlage für ein künftiges Europäisches Migrationsnetz aufnehmen, der spätestens Ende 2006 angenommen werden soll.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/05/1485&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
Die Förderung von Vielfalt erbringt einen wirtschaftlichen Nutzen, meinen 83 % der Unternehmen, die entsprechende Strategien verfolgen – dies ergab eine kürzlich durchgeführte Umfrage der EK, die am 28.11.2005 veröffentlicht wurde. Die Hauptvorteile für die Unternehmen sind: größeres Arbeitskräftereservoir, stärkere Bindung qualifizierter Arbeitnehmer an das Unternehmen, bessere Verankerung des Unternehmens in der Gesellschaft und Imageverbesserung. Allerdings müssen fast 50 % der befragten Unternehmen ihre „Diversity“-Strategien noch in die Praxis umsetzen. Im Norden und Westen der EU wird der Förderung der Vielfalt ein höherer Stellenwert beigemessen und die Unternehmen verfügen über mehr Erfahrung auf diesem Gebiet; in Südeuropa und den neuen EU-Mitgliedstaaten hingegen unterstrichen die Unternehmen ihren Bedarf an Information und praktischer Beratung. Im Mittelpunkt des neuen Berichts stehen „Diversity“-Strategien, die zur Bekämpfung von Diskriminierungen am Arbeitsplatz aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung beitragen.
http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/05/1483&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en