Fremdsprachenkenntnisse
+ Gesamtkosten für das Dolmetschen in den EU-Institutionen von 2006 - Europäische Forschungsrat - „virtuelle“ Schulpartnerschaften - Innovationstätigkeit - Auftragseingänge in der Industrie
Jedes Jahr entgehen tausenden europäischen Unternehmen Geschäfte und Verträge, weil sie nicht über die nötigen Fremdsprachenkenntnisse verfügen - so heißt es in einem Bericht, der vom CILT (National Centre for Languages, UK) 2006 im Auftrag der EK erstellt wurde und am 23.2.2007 veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse legen nahe, dass für mittelständische Unternehmen in Europa ein enormes Potenzial für die Ausweitung ihrer Exporttätigkeit besteht, wenn sie mehr in Sprachen investieren und kohärente Sprachstrategien entwickeln würden. Jüngste Forschungsarbeiten zeigen, dass Unternehmen, die ihre Sprachkenntnisse erweitern, besser von den Geschäftsmöglichkeiten des EU-Binnenmarkts - mit fast einer halben Milliarde Einwohner der weltweit größte Markt - profitieren können. Mehr dazu hier.
Seit dem 1. Januar 2007 hat die EU mit Bulgarisch, Rumänisch und Irisch drei neue Amtssprachen. Zur Bewältigung dieser neuen Herausforderung haben die Generaldirektion Übersetzung und die Generaldirektion Dolmetschen Maßnahmen getroffen, um zusätzliches Personal einzustellen. In einer Aussendung der EK vom 23.2.2007 wurden die Gesamtkosten für das Dolmetschen in den EU-Institutionen von 2006 mit ca.195 Mio. Euro ausgewiesen; dies entspricht 0,42 Euro pro Bürger und Jahr. Die Kosten des Dolmetschens je Bürger werden nach dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien sowie durch die Hinzufügung des Irischen voraussichtlich nicht wesentlich steigen, meint die EK. Die Kosten der Übersetzung in der Kommission werden für das Jahr 2007 auf etwa 302 Mio. Euro veranschlagt. Dies entspricht einem Betrag von etwa 0,63 Euro pro Bürger und Jahr. Für 2006 werden die Gesamtkosten der Übersetzung in allen EU-Institutionen auf 800 Mio. Euro geschätzt. Die Gesamtkosten für die Übersetzung und das Dolmetschen in allen EU-Institutionen zusammen betragen demnach weniger als 1 % des EU-Gesamthaushalts von 112 Milliarden Euro. Mehr dazu hier.
Hier finden Sie wichtige Termine der EK in der Woche vom 26.2. bis zum 2.3.2007.
Der Europäische Forschungsrat, die erste gesamteuropäische Einrichtung zur Förderung der Pionierforschung in allen wissenschaftlichen und akademischen Bereichen, wurde mit einer offiziellen Gründungsakte von der EK am 22.2.2007 fixiert. Gleichzeitig wurde die erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, die sich gezielt an Forscher, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen, richtet und direkte Finanzhilfen in Höhe von nahezu 300 Mio. Euro für 2007 vorsieht, veröffentlicht. Mit einem Gesamtbudget von 7,5 Mrd. Euro für die nächsten sieben Jahre wird der Europäische Forschungsrat die Spitzenforschung in Europa unterstützen. Die offizielle Gründung des Europäischen Forschungsrates wird am 27./28. Februar in Berlin mit einer Konferenz begangen werden. Mehr dazu hier.
Der Anteil europäischer Schulen, die an dem von der EK aufgelegten Programm eTwinning teilnehmen, hat sich im Jahr 2006 mehr als verdoppelt (von 4 % auf über 8 %). Die eTwinning-Initiative unterstützt die Gründung internationaler „virtueller" Schulpartnerschaften über das Internet und ist für Schulen in ganz Europa frei zugänglich. Das Programm eTwinning wurde im Januar 2005 als wichtigste Aktion des Programms eLearning der EK mit dem Ziel eingeleitet, den Einsatz von Computern für die Kommunikation zwischen Schulen zu intensivieren und auf diesem Wege den interkulturellen Dialog zu fördern. Das Programm unterscheidet sich von anderen Aktionsprogrammen, denn die Teilnehmer erhalten keine Finanzhilfen. Es bietet vielmehr freien Zugang zur elektronischen Infrastruktur, d. h. dem eTwinning-Portal, das die Gründung von Partnerschaften zwischen Schulen in ganz Europa erleichtert. Mehr dazu hier.
42% der Unternehmen in Industrie und Dienstleistungen in der EU27 gaben für die Jahre zwischen 2002 und 2004 eine Innovationstätigkeit an. Den höchsten Anteil dieser Unternehmen in der EU27 verzeichnete in dem genannten Zeitraum Deutschland (mit 65% der Unternehmen), gefolgt von Österreich (53%), Dänemark, Irland und Luxemburg (jeweils 52%), Belgien (51%) und Schweden (50%). Die niedrigsten Quoten wurden aus Bulgarien (16%), Lettland (18%), Rumänien (20%), Ungarn und Malta (beide 21%) berichtet. Diese Angaben stammen aus der vierten Innovationserhebung der Gemeinschaft und gelten für die Mitgliedstaaten der EU27, Norwegen und Island. Sie wurden von Eurostat anlässlich der Veröffentlichung des Europäischen Innovationsanzeigers am 22.2.2007 bekannt gegeben. Mehr dazu hier.
In der Eurozone (EZ12) ist der Index der Auftragseingänge in der Industrie im Dezember 2006 gegenüber dem Vormonat um 2,8% gestiegen. Im November hatte sich der Index um 1,1% erhöht, im Oktober war er um 0,3% gesunken. In der EU25 nahmen die Auftragseingänge im Dezember 2006 um 2,7% zu, nach Anstiegen um 0,8% im November und um 0,4% im Oktober. Diese Zahlen gab Eurostat am 22.2.2007 bekannt. Mehr dazu hier.