Jahresbericht zum Haushaltsjahr 2006
+ Ausweitung von Natura 2000 - Durchschnittsjahresgehalt von Forschern - Industrieproduktion - Rücküberweisungen
Hubert Weber, Präsident des Europäischen Rechnungshofs hat am 13.11.2007 den Jahresbericht zum Haushaltsjahr 2006 vor dem Rat für Wirtschaft und Finanzen vorgestellt. er vermittelt in allen wesentlichen Punkten ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gemeinschaften und der Ergebnisse des Jahres - mit Ausnahme einer Überbewertung der Abrechnungsverbindlichkeiten und der Vorfinanzierungen in der Vermögensübersicht. Er zeigt - vor allem bei den Agrarausgaben - einige Verbesserungen auf, doch sind nach wie vor beim überwiegenden Teil der EU-Ausgaben Recht- und Ordnungsmäßigkeitsfehler festzustellen, die auf Mängel in den internen Kontrollsystemen bei der Kommission und in den Mitgliedstaaten zurückzuführen sind. Mehr dazu hier.
Die vier am 13.11.2007 von der EK getroffenen Entscheidungen führen zu einer erheblichen Ausweitung von Natura 2000 in vier biogeographischen Regionen. Aufgrund des naturgegebenen breiten Spektrums bei der biologischen Vielfalt in der EU wird die Gemeinschaft in der Richtlinie in sogenannte biogeographische Regionen eingeteilt: die atlantische, kontinentale, alpine, mediterrane, boreale, makaronesische und pannonische Regionen. Mit den Entscheidungen wird eine erste Liste mit Gebieten von gemeinschaftlichem Interesse in der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei angenommen und die vorhandenen Listen auf den neuesten Stand gebracht. „Natura 2000" ist ein EU-weites Netz von Naturschutzgebieten und das Herzstück der Politik der EU zum Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt. Mehr dazu hier.
Einer Studie der EK zufolge, die am 13.11.2007 veröffentlicht worden ist, liegt das Durchschnittsjahresgehalt von Forschern in der EU um nahezu 23 000€ unter dem in den USA üblichen Niveau, und es ist auch niedriger als die in Australien, Indien und Japan durchschnittlich gezahlten Gehälter. Daneben weist die Studie eine enorme Schwankungsbreite innerhalb des Europäischen Forschungsraums (von 9 800 € in Bulgarien bis 46 500 € in der Schweiz) sowie erhebliche Gehaltsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Forschern aus, die in manchen Staaten bis zu 35% betragen. Große Unterschiede innerhalb der EU sind auch bei der Honorierung von Berufserfahrung sowie bei den Einstiegsgehältern festzustellen. Mehr dazu hier.
Die saisonbereinigte Industrieproduktion ist im September 2007 in der Eurozone (EZ13) gegenüber August 2007 um 0,7% und in der EU27 um 0,5% gefallen. Im August erhöhte sich die Produktion in der Eurozone um 1,2% und in der EU27 um 0,9%. Gegenüber September 2006 stieg die Industrieproduktion im September 2007 in der Eurozone um 3,5% und in der EU27 um 3,1%. Diese Schätzungen wurden von Eurostat am 13.11.2007 veröffentlicht. Mehr dazu hier.
Die von Migranten aus den Mitgliedstaaten der EU27 in ihre früheren Wohnsitzländer transferierten Gelder, die so genannten Rücküberweisungen, beliefen sich im Jahr 2006 auf 26 Mrd. € gegenüber 23 Mrd. im Jahr 2005. Diese Zahlen beinhalten sowohl Geldflüsse innerhalb der EU27 als auch Geldflüsse in Drittländer. Mittel, die in andere Mitgliedstaaten flossen, machten einen wesentlich geringeren Anteil aus als die Geldströme in Drittländer. Mehr dazu hier.