Arbeitsmarkt in der EU
+ Flexicurity-Ansatz - Produktfälschung und Produktpiraterie - Direktinvestitionskapital - Produktion im Baugewerbe
Die EK hat am 19.5.2008 eine Analyse aktueller Daten veröffentlicht, der zufolge der Arbeitsmarkt in der EU insgesamt noch immer stabil ist, obgleich sich die Aufwärtsentwicklung abzuflachen scheint. Bis zum Ende des vierten Quartals 2007 hat sich die Gesamtzahl der Beschäftigten im Jahresvergleich um 3,3 Millionen erhöht und damit 224,5 Millionen erreicht. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitslosen bis zum Ende des ersten Quartals 2008 auf 16,1 Millionen gesunken. Nach der äußerst positiven Entwicklung zu Beginn des Jahres hat sich das vierteljährliche Beschäftigungswachstum im letzten Quartal 2007 jedoch halbiert, und jüngsten Prognosen zufolge könnte die Arbeitslosenquote in 2008 die Talsohle erreicht haben. Mahr dazu hier.
Die EK hat am 19.5.2008 eine Initiative gestartet, die helfen soll, den von der EU propagierten Flexicurity-Ansatz – Gleichgewicht zwischen Arbeitsmarktflexibilität und Beschäftigungssicherheit – auf nationaler Ebene umzusetzen. Mit der so genannten „Mission for Flexicurity“ sollen im Rahmen einer Besuchsreihe in mehreren Ländern über die nächsten zwei Monate Arbeitnehmer, Arbeitgeber und andere Akteure angesprochen werden. Die Initiative wurde von den Mitgliedstaaten auf einem informellen Treffen der Minister für Beschäftigung im Januar 2008 in Brdo auf den Weg gebracht. Die Besuchsreihe startet heute in Frankreich und wird in Schweden, Finnland, Polen und Spanien fortgesetzt. Die Ergebnisse werden im Dezember 2008 vorgestellt. Mehr dazu hier.
Die am 19.5.2008 von der EK veröffentlichten Statistiken zur Produktfälschung und Produktpiraterie zeigen eine im Vergleich zum Vorjahr stark erhöhte Zolltätigkeit. 2007 registrierte der Zoll mehr als 43 000 Fälle gefälschter und an der Außengrenze der EU sichergestellter Waren, im Vergleich zu 37 000 Fällen im Jahr 2006. Dies ist insbesondere auf die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Zoll und Industrie zurückzuführen, die es dem Zoll erlaubt, gezielter nach verdächtigen Ladungen zu suchen und gefälschte Waren zu erkennen. Dennoch sank die Anzahl der sichergestellten Artikel verglichen mit der Höchstzahl von 128 Millionen Artikeln im Vorjahr auf etwa 79 Millionen. Dies liegt daran, dass mehr kleinere Mengen gefälschter Produkte und Raubkopien sichergestellt wurden. Jedoch werden nach wie vor in großen Mengen Zigaretten und Kleidungsstücke gefälscht. Auch war eine besorgniserregende Zunahme bei für die Verbraucher potenziell gefährlichen Warenarten zu beobachten (Arzneimittel, Haushaltsgeräte und Kosmetikartikel). Mehr dazu hier.
Im Jahr 2007 floss aus der EU27 Direktinvestitionskapital (DI-Kapital) in Höhe von 420 Mrd. Euro in Drittländer, das waren 53% mehr als 2006 (275 Mrd.); die DI-Zuflüsse aus Drittländern in die EU27 nahmen im gleichen Zeitraum um 89% zu, nämlich von 169 Mrd. auf 319 Mrd. Im Jahr 2007 stiegen die Intra-EU27-DI-Ströme gegenüber 2006 um 13% an. Im Jahr 2007 investierte die EU27 113 Mrd. Euro in die USA und 58 Mrd. in Kanada, verglichen mit 79 Mrd. bzw. 30 Mrd. im Jahr 2006. Diese von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften am 19.5.2008 veröffentlichten Angaben basieren auf den ersten Ergebnissen für 2007 und überarbeiteten DI-Daten für 2006. Mehr dazu hier.
Die saisonbereinigte Produktion im Baugewerbe fiel im März 2008 gegenüber dem vorangegangenen Monat in der Eurozone (EZ15) um 2,2% und in der EU272 um 2,5%. Im Februar nahm die Produktion im Baugewerbe in der Eurozone um 1,6% und in der EU27 um 2,5% zu. Vergleicht man März 2008 mit März 2007, so hat die Produktion in der Eurozone um 1,4% und in der EU27 um 0,1% abgenommen. Diese ersten Schätzungen wurden von Eurostat am 19.5.2008 veröffentlicht. Mehr dazu hier.