Österreich - Eurobarometer-Umfrage 70
+ Key Figures 2008 - Europäische Innovationsanzeiger 2008 - Krebsfrüherkennung - Leistungsbilanzdefizit - Auftragseingänge in der Industrie
Am 21. 1. 2009 wurden in der Kommissionsvertretung in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz die für Österreich spezifischen Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage 70 der Öffentlichkeit präsentiert. Eines vorweg: Österreich bleibt EU- skeptisch. In den Kernfragen des Eurobarometers, die die Akzeptanz der EU und die Bewertung der Vor- und Nachteile der Mitgliedschaft betreffen, liegt Österreich seit zehn Jahren 10- 15 % unter dem EU-Schnitt. Diesmal hat sich jedoch die Situation leicht verbessert, die Zustimmung zu Europa hat zugenommen und vor allem bei der Frage nach den Vorteilen, die die EU bietet, hat Österreich den stärksten Zuwachs europaweit zu verzeichnen. Immer mehr Menschen glauben, dass Österreich von der EU profitiert, 47 % - das sind 11 % mehr als im Vorjahr. 56% sehen in der EU Vorteile für ihr Land. In einigen Punkten liegt Österreich aber im Spitzenfeld: Mehr als 80 % beurteilen die Lebensqualität im eigenen Land überdurchschnittlich gut, 76 % vertrauen der Justiz in der EU. Schließlich gibt es auch immer mehr Befürworter des Euro: 74 % sind damit zufrieden. Die EU-Erweiterung nach Südosten lehnt eine große Mehrheit der Österreicher ab, nur 25 % haben sich dafür ausgesprochen. Als Prognose für die Beteiligung an der Europawahl 2009 zeigt die Umfrage, dass 50% möglich sind. Mehr dazu hier.
Der am 22.1.2009 veröffentlichte Bericht Key Figures 2008 über die wichtigsten Zahlen für die Bereiche Wissenschaft, Technologie und Wettbewerbsfähigkeit enthält zum ersten Mal einen Überblick über die Fortschritte bei den FuE-Investitionen der EU sowie bei der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums zwischen 2000 und 2006. Er zeigt, dass die Zahl der in Europa tätigen Forscher zunimmt und dass die EU für ausländische Forscher und für private FuE-Investitionen aus den USA attraktiver wird. Trotz höherer Forschungsinvestitionen in vielen Mitgliedstaaten und besserer Effizienz ihrer Forschungssysteme ist die EU noch immer weit entfernt von ihrem Lissabonner Ziel. Mehr dazu hier.
Der am 22.1.2009 veröffentlichte Europäische Innovationsanzeiger 2008 lässt erkennen, dass die Innovationsleistung der EU sich bis zum Beginn der Finanzkrise deutlich verbessert hat. Der Innovationsrückstand gegenüber den USA und Japan hat sich verringert, was vor allem auf die sehr guten Ergebnisse in neuen Mitgliedstaaten wie Bulgarien, Rumänien und Zypern zurückzuführen ist. EU-weit wurden besondere Verbesserungen in den Bereichen Fachkräfte und Innovationsfinanzierung erzielt. Die Investitionen der europäischen Unternehmen bleiben allerdings relativ niedrig, vor allem im Vergleich mit den USA und Japan. Mehr dazu hier.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in der EU. Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs sind für 32 % der Krebstodesfälle bei Frauen und Darmkrebs für 11 % der Krebstodesfälle bei Männern verantwortlich. Im ersten Durchführungsbericht, der am 22.1.2009 vorgestellt worden ist, betont die EK, dass zwar große Fortschritte bei der Krebsfrüherkennung gemacht wurden, die Mitgliedstaaten eine entsprechende Krebsfrüherkennung aber noch nicht vollständig umgesetzt haben. In der EU finden weniger als die Hälfte der empfohlenen Mindestzahl von Untersuchungen pro Jahr statt. Mehr dazu hier.
Nach den jüngsten Revisionen verzeichnete die EU27 im dritten Quartal 2008 ein Leistungsbilanzdefizit von 39,5 Mrd. Euro, gegenüber einem Defizit von 9,7 Mrd. im dritten Quartal 2007 und einem Defizit von 29,6 Mrd. im zweiten Quartal 2008. Diese Zahlen hat Eurostat am 22.1.2009 bekannt gegeben. Mehr dazu hier.
In der Eurozone (EZ15) ist der Index der Auftragseingänge in der Industrie im November 2008 gegenüber dem Vormonat um 4,5% gefallen. Im Oktober nahm der Index um 5,7% ab. In der EU27 fielen die Auftragseingänge im November 2008 um 3,9%, nachdem sie im Oktober um 6,6% abgenommen hatten. Diese Schätzungen wurden von Eurostat am 22.1.2009 veröffentlicht. Mehr dazu hier.