80 Studierende aus 23 Ländern beleuchten Europas kulturelle Landschaft
European Cultures. The Challenge of Diversity and Unity
Seggau (13. Juli 2010) Bereits zum fünften Mal findet die „International Summer School Seggau", eine gemeinsame Initiative der Karl-Franzens Universität Graz - Vizerektorat für Internationale Beziehungen und Frauenförderung, der Diözese Graz-Seckau und der Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) statt. Auch heuer ist das Interesse sehr groß, 80 Studenten aus 23 Nationen und 15 Lehrende stellen sich im Schloss Seggau (Bezirk Leibnitz) „den Herausforderungen der Vielfalt und der Einheit der europäischen Kultur(en)". Den Studierenden verschiedenster Länder und Kulturkreisen wird hier die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch gegeben. Die Wichtigkeit eines solchen Projektes beschreibt wohl am besten der viel zitierte Satz von Jean Monnet: „Wenn ich das Ganze der europäischen Einigung noch einmal zu machen hätte, würde ich nicht bei der Wirtschaft anfangen, sondern bei der Kultur". Das Programm wurde von Lehrenden der Rechtswissenschaftlichen, der Theologischen und der Philosophischen Fakultät der Universität Graz ausgearbeitet. Speziell am Projekt ist, dass die Vorlesungen und Seminare den Studierenden an ihren Heimuniversitäten angerechnet werden (ECTS) können.
Für zwei Wochen wird Schloss Seggau wieder zum Campus. In internationaler Atmosphäre können die Studierende vor der beeindruckenden Kulisse des Schlosses Kontakte knüpfen, sich weiterbilden, austauschen und neue Erfahrungen sammeln. Ebenso wie die Studierenden ist auch das Team der Lehrenden mit fünfzehn Vortragenden aus neun verschiedenen Ländern international besetzt. Mit den Seminarblöcken Recht und Politik, Wirtschaft und Innovation, Geschichte und Macht, Gesellschaft und Kultur, Religion und Ethik sowie Medien und Kommunikation werden verschiedenste Themenschwerpunkte gesetzt. So behandelt Univ.-Prof. Joseph Marko, Professor am Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaften und Verwaltungslehre und Direktor des Kompetenzzentrums Südosteuropa in seinem Seminar die rechtliche und politische Seite von „Diversity Management" sowie verschiedene Aspekte europäischer Identitätsbildung.
Da "Südosteuropa und der Balkan" einen wichtigen Themenschwerpunkt der Informationsarbeit der FA1E darstellen, unterstützt die Fachabteilung Europa und Außenbeziehungen dieses Projekt im Rahmen des EU-Informationsschwerpunktes europedirect. Dr. Heidi Zikulnig, Leiterin von „europe direct Steiermark", betonte vor Seminarteilnehmern, dass die Summerschool Seggau bestens geeignet ist, um kulturelle Vielfalt als zentralen Anknüpfungspunkt der Europäischen Integration zu untersuchen. Aus der intensiven Zusammenarbeit und Begegnung der Studierenden sind in den letzten Jahren bereits wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Kontakte durch die interdisziplinäre Begegnung und Zusammenarbeit zwischen internationalen Lehrenden und Studierenden gewachsen. Mit diesem Projekt wird auch ein wichtiger Beitrag zur Diskussion im Zusammenhang mit der Zielsetzung der europäischen Regionen innerhalb der EU und auch der Makroregionstrategie Adria-Alpe-Pannonia geleistet.
Martina Spreitzhofer