Puntigamer Kinder: "Das neue Wissen über die EU ist ein Schatz!"
Zehnjährige verblüfften Vortragenden mit exzellenten Fragen
Graz (7.7.2011) - Eine Überraschung war ja geplant: Die 25 Kinder der 4a-Klasse in der Volksschule Graz-Puntigam erhielten nach vier vergnüglichen Europa-Stunden ein Zeugnis. Und das zwei Tage vor der eigentlichen Zeugnisverteilung! Heidi Zikulnig und Josef Bauer vom Europaressort der Steiermärkischen Landesregierung hatten dieses Europazeugnis für die ganze Klasse vorbereitet, wonach sich die Mädchen und Buben ab sofort "engagierte Europäerinnen und Europäer" nennen dürfen. Nun, die Überraschung war gelungen, perfekt machten sie aber die Schüler, die sich schriftlich bedankten und beurkundeten, dass sie "das neue Wissen über die EU wie einen Schatz aufbewahren werden!"
Roberta Bauer, die Klassenlehrerin, zeigte sich beeindruckt von der Kreativität ihrer "Frösche", wie sich die tolle Gruppe vier Jahre lang bezeichnet hat. Vier Jahre, in denen die Buben und Mädchen nicht nur rechnen und schreiben und lesen gelernt haben, sondern vor allem auch den respektvollen und freundlichen Umgang miteinander. Rozenn, Sebastian, Anna, Daniel und alle anderen machen deutlich, dass Höflichkeit für sie kein Fremdwort ist. Ja, hier hat man es mit ganz tollen Kindern zu tun!
Die vor allem neugierig sind. Wie groß ist Monaco und ist Andorra auch in der EU? Gute Fragen für Zehnjährige, deren Wissen bereits weit über die Steiermark hinausreicht. Klar, dass sie sich zuhause bestens auskennen und seit dem letzten Ausflug genau wissen, wo der Erzberg ist. "Dort wird Eisen abgebaut." Eisen und Stahl sind für den Vortragenden Josi Bauer natürlich das Stichwort, um in die Geschichte der EU zu verweisen. Das erste Abkommen zwischen euopäischen Staaten nach einem schrecklichen Krieg diente dazu, den Frieden zu erhalten. Und daher hat man vereinbart, keinen Stahl für kriegerische Waffen zu produzieren. Ja, zuerst waren es sechs Staaten, und die zwei Kriegsfeinde Frankreich und Deutschland waren dabei. Als es dann zwölf Staaten waren, die diese europäische Gemeinschaft bildeten, da hatte die Flagge zwölf goldene Sterne. Die Zahl "Zwölf" als die Zahl der Vollkommenheit zu sehen, das lernten die Kinder auch. Genauso, wie das Faktum, dass es in der EU für die 23 Amtsprachen viele Übersetzerinnen und Übersetzer geben muss. "Die arbeiten in Kabinen" erinnert sich Rozenn an einen internationalen Philosophenkongress, den die Klasse im Vorjahr besuchen durfte. "Wir haben alle vier Schuljahre an einem Projekt des Instituts für Kinderphilosophie mitgewirkt", erläutert Roberta Bauer, die das wärmstens weiter empfiehlt: Alle Kinder können argumentieren und stellen gescheite Fragen. Wenn das kein gutes Rüstzeug für die nächste Schule ist, in die sie nach den wohlverdienten Ferien kommen?
Naja, und dann ist da noch die Sache mit den sechs verschiedenen Muttersprachen in der Klasse. Alle sprechen hervorragend Deutsch. Und alle (wirklich alle!) verstehen Englisch, alle 25 haben einige Worte Portugiesisch, Kroatisch und Türkisch drauf, sie wissen, dass "Fanti" keine Limonade sondern eine Sprache in Ghana ist und ein Lied in chinesischer Sprache ist ebensowenig ein Problem wie eines auf Spanisch. Da bleibt nur nur noch gut steirisch "Pfiat Euch!" zu sagen. Alles Gute in Eurem Europa!