Kosovo forciert Kooperation mit der Steiermark

Großer Nachholbedarf in der Landwirtschaft

LAbg. Eva Lipp vertrat Landesrat christian Buchmann und überraschte den kosovarischen Minister mit einem Laib Brot.
LAbg. Eva Lipp vertrat Landesrat christian Buchmann und überraschte den kosovarischen Minister mit einem Laib Brot.© EuropeDirect Steiermark/JB
Der Südosteuropa-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Norbert Mappes-Niediek (Mitte) leitete die Podiumsdiskussion im IC-S.
Der Südosteuropa-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Norbert Mappes-Niediek (Mitte) leitete die Podiumsdiskussion im IC-S.© EuropeDirect Steiermark/JB
Landwirtschaftsminister Stavileci lud die Steiermark ein, sich beim Aufbau einer modernen Agrarindustrie im Kosovo zu beteiligen.
Landwirtschaftsminister Stavileci lud die Steiermark ein, sich beim Aufbau einer modernen Agrarindustrie im Kosovo zu beteiligen.© EuropeDirect Steiermark/JB

Graz (29. Sept. 2011) - Eine hochrangige Delegation aus dem Kosovo, dem jüngsten Mitglied der europäischen Staatenfamilie, ist Gast in der Steiermark. Ziel ist es, Kooperationen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zu intensivieren. Heute nahmen die Kosovaren am Vormittag an einer Enquete im IC-S teil; am Nachmittag besuchten sie Betriebe in Gleisdorf.

Im Kosovo sind rund 25 Prozent der in Beschäftigung stehenden Menschen in der Landwirtschaft tätig, die ein Fünftel des BIP erwirtschaften. Daher war es dem Minister für Land- und Forstwirtschaft, Blerand Stavileci, ein Anliegen, dieses Stärkefeld des Kosovo in den Brennpunkt seiner Rede bei der vormittägigen Veranstaltung im InternationalisierungsCenter zu bringen. Es gäbe zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit, lud er die Repräsentanten der Steiermark ein, von B2B - "Business to Business" zu "A2A" - Agrobusiness to Agrobusiness zu kommen. Er unterstützte die Aussagen von Sabri Kiqmari, des kosovarischen Botschafters in Österreich, der darauf hinwies, dass die Steiermark für den Kosovo besonders wichtig ist. Wegen der geografischen Nähe, aber vor allem auch wegen des Know-hows in der Land- und in der Forstwirtschaft. Dass man im Kosovo gute Geschäfte machen kann, zeigt Dr. Karl Bauer mit seiner  "AuKos-Genetic" vor, die unter anderem ein großes Potenzial in Milchwirtschaft sieht.  

Warum die Unterstützung in der Produktion von landwirtschaftlichen Produkten Vorrang haben sollte? Nun, ein Blick auf die Fakten macht die Problematik klar: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung stammt aus der Landwirtschaft und trotzdem muss Gemüse importiert werden. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es zu wenige oder keine geeigneten technologischen Unterstützungen gibt - so fehlen vielerorts moderne Glashäuser.

In ihrer Grußadresse verwies LAbg. Eva Lipp - sie vertrat Wirtschafts- und Europalandesrt Christian Buchmann - darauf, dass die Steiermark sehr gerne bereit sei, in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Infrastruktur und Bildung zu kooperieren.