Es ist noch mehr Bewusstsein für vernünftigen Umgang mit Energie nötig!
Europe Direct Steiermark lud zu Koordinatorengespräch
Graz (6. Juni 2012) - Beim Multiplikatorentreffen in der EuropeDirect-Informationsstelle Steiermark drehte sich alles um Energie, erneuerbare Energien und vor allem Nachhaltigkeit. Die Experten Wolfgang Jilek aus der Steiermark und Äde Gross aus Vorarlberg stellten sich der Diskussion.
Wolfgang Jilek, steirischer Energiebeauftragter, präsentierte die fünf Säulen der „Energiestrategie 2025" des Landes Steiermark: Demnach sind die Hauptziele die Erreichung größtmöglicher Energieeffizienz, erneuerbare Energie, der Ausbau der Fernwärme, Raumordnung und Wohnmobilität sowie Forschung und Energieberatung. Vorarlberg ist hinsichtlich Energiefragen ein Stück weiter, wie der dortige Energiebeauftragte Äde Gross, der auf Einladung von Heidi Zikulnig nach Graz gekommen war, zu berichten weiß: Im westlichsten Bundesland herrscht ein dem Grunde nach vernünftiger Umgang mit Energiequellen. Das beginnt beim Wohnbau und zeigt sich auch darin, dass mit 17 Prozent das Ländle den höchsten Radanteil in ganz Österreich hat. Zudem ist der öffentliche Verkehr sehr gut ausgebaut: Es gibt keinen Ort mehr, der schlechter als im 15-Minuten-Takt angebunden ist.
Jedoch hat aber auch Vorarlberg noch etliche europarechtliche Vorgaben – so die Gebäudeeffizienz-Richtlinie und die Richtlinie über Energieeffizienz – umzusetzen. Auf lange Sicht sollten neue oder renovierungsbedürftige Gebäude aufgrund der rechtlichen Vorgaben nicht mehr Energie benötigen, als sie selbst produzieren können. Die Emissionswerte sollten so weit wie möglich reduziert und was an Energie gebraucht wird, mit erneuerbarer Energie abgedeckt werden.
Durch die Energieeffizienz-Richtlinie ist vor allem die öffentliche Hand dazu verpflichtet in Energiefragen mit gutem Beispiel voran zu gehen: So müssen öffentliche Gebäude nach den Energiemindestvorschriften saniert werden. Zudem existiert in diesem Bereich eine 15a-Vereinbarung mit den Ländern.
Es gibt aber noch weitere Zielsetzungen der Europäischen Union. Deren Strategie „Europa2020" beinhaltet Folgendes: Bis 2020 sollten die Treibhausgase gegenüber dem Jahr 1990 um 20 Prozent reduziert werden. 20 Prozent mehr sollte in erneuerbare Energien und nochmals 20 Prozent in mehr Energieeffizienz investiert werden. Als weiteres verbindliches Ziel sieht diese „20-20-Regel" vor, dass der Emissionshandel um 20 Prozent gesenkt wird.
Unbestritten ist aber, so auch im Energiefahrplan 2050 der Europäischen Union niedergelegt, dass es neben den nachhaltigen Energiezielen nach wie vor eines großen gesellschaftspolitischen Umbruchs und Umdenkens der Bevölkerung im Bezug auf den Gebrauch von Energie bedarf.
Viktoria Moser