"Finanzverbindung" Steiermark-Vojvodina

Regionaler Finanzminister und Experten erforschen Budget und Kontroll-Einrichtungen

Finanzlandesrätin Bettina Vollath begrüßte ihren Amtskollegen aus der Vojvodina, Jovica Đukić
Finanzlandesrätin Bettina Vollath begrüßte ihren Amtskollegen aus der Vojvodina, Jovica Đukić© "europe direct Steiermark" / js
In Fachgesprächen informierten sich die Experten über das System der Finanzverwaltung und -kontrolle der Landesregierung
In Fachgesprächen informierten sich die Experten über das System der Finanzverwaltung und -kontrolle der Landesregierung© "europe direct Steiermark" / jmb

Graz (10.11.2010). - Eine Gruppe von 15 Finanzfachleuten aus der öffentlichen Verwaltung unter Führung des regionalen Finanzministers, Jovica Đukić aus Serbiens Autonomer Provinz Vojvodina informierte sich diese Woche in der Steiermark über Hintergründe der Planung, Umsetzung und Kontrolle des Landesbudgets. Die neue steirische Finanzlandesrätin Bettina Vollath begrüßte dazu ihren Amtskollegen aus Serbien und betonte: "Unsere Regionen hatten über lange Zeit dasselbe Rechtssystem; deshalb freuen wir uns über alle Schritte unserer südöstlichen Nachbarn, die im Rahmen der europäischen Integration nun auf einen Eintritt in das Recht der Europäischen Union abzielen."

Der Besuch, der heute, Mittwoch (10.11.2010) mit einem Fachgespräch bei Landesrechnungshof-Direktor Johannes Andrieu abgeschlossen wird, fand im Rahmen eines Projektes statt, das von der Austrian Development Agency ADA (Entwicklungszusammenarbeits-Agentur des Außenministeriums) und der Agentur für Europäische Integration und wirtschaftliche Entwicklung (AEI) in Wien getragenen wird. Unter dem Titel „Strategische Partnerschaft zur Unterstützung eines integrierten Regionalentwicklungsplans in der AP Vojvodina" (IRDP) fördert Österreich dabei den den Know how-Transfer und den Aufbau moderner Regionalstrukturen. Nachdem vor zwei Jahren eine Studienreise zu Bundesstellen (Finanzministerium, Bundesrechungshof etc.) stattgefunden hat (mit durchwegs anderen Teilnehmern), kam nun eine Delegation zu einem Besuch in die Steiermark.

Unser Bundesland wurde gewählt, da mit der Vojvodina seit 2003 eine Regionspartnerschaft besteht. Am Programm standen zahlreiche Informationstermine, wo beispielsweise Finanz-Chef Ludwig Sik über das Finanz-System der Landesverwaltung informierte, Sabina Cimerman die Abwicklung von EU-Regionalprojekten präsentierte und Referenten aus der Landesbuchhaltung die Budgetabwicklung erläuterten, die in der Steiermark jährlich rund 1,2 Millionen einzelne Buchungen erfordert.

Die Autonome Provinz Vojvodina liegt im Norden Serbiens und zählt ca. zwei Millionen Einwohner. Neben Serben (etwa 65 Prozent) bestehen anerkannte Minderheiten von Ungarn, Slowaken, Kroaten, Rumänen und Russinen (sechs Amtssprachen im Parlament). Es wird die kyrillische und die lateinische Schrift verwendet. Das Regionalparlament der Autonomen Provinz der Vojvodina zählt 120 Abgeordnete (Legislaturperiode vier Jahre). Die letzte Wahl war 2008.

Mit Ministerpräsident Bojan Pajtić führt die gemäßigte Demokratische Partei (von Staatsprä-sident Boris Tadić) die Regierungskoalition. Der Regierung gehören weitere 17 Mitglieder an. Die Vojvodina ist jene Region Serbiens, die ganz deutlich in Richtung EU orientiert ist und deshalb auch als „Serbiens Lokomotive nach Europa" bezeichnet wird. Vor einem Jahr wurden die Autonomie-Rechte der Provinz nach langem politischen Tauziehen wieder gestärkt.

=> Mehr zur „Strategische Partnerschaft zur Unterstützung eines integrierten Regionalentwicklungsplans in der AP Vojvodina" (IRDP) unter  www.adc-irdp.org

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