Ungarn als EU-Nachbar
Steiermark erstmals Gastgeber für grenzüberschreitende Koordinationssitzung
Erstmals in der Geschichte war diese Woche das Land Steiermark Gastgeber des Koordinationsforums Österreich-Ungarn, wo gemeinsame grenzüberschreitende Projekte und Vorhaben abgestimmt werden, die Sitzungen aber bisher jeweils nur in den unmittelbaren Grenzbezirken bzw. den nationalen Hauptstädten stattfanden. Auch in Anbetracht der "Erweiterung" des Geltungsbereiches für "grenzüberschreitende EU-Projekte mit Ungarn" auf die Steiermark (seit 2007) konnte unser Bundesland nun stärker einbezogen werden. Der Fachabteilung für Europa und Außenbeziehungen kam die Aufgabe zu, die Arbeitstagung zu organisieren. Der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark und Europa-Fachabteilungsleiter Mag. Ludwig Rader begrüßten gestern, Dienstag (27.1.2008) die rund 75 Teilnehmerinnen mit Staatsekretär Dr. Péter Szaló als Leiter der ungarischen Delegation und Sektionschef Dr. Harald Dossi vom Bundeskanzleramt.
Die sehr guten Beziehungen der Steiermark zu Ungarn spiegeln sich unter anderem in dem Faktum wieder, dass die Region Westpannonien Büronachbar des Steiermark-Büros in Brüssel ist. „Zahlreiche Initiativen in der Europäischen Union können so gemeinsam getragen werden“, betonte Rader, der auch über den Fortgang der Bemühungen berichtete, das EU-Projekt Matriosca im Arge Alpe-Adria-Pannonia-Raum umzusetzen. Hier ginge es, so der Repräsentant der Steiermark, vor allem darum, eine "handlungsfähige und projektorientierte Organisationsstruktur" über die Grenzen hinweg aufzubauen. Im Rahmen der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit gibt es eine große Zahl von Projekten, die unter Beteiligung beider Staaten in der laufenden Förderperiode abgewickelt werden.
Dass die Diskussion um die Führung von Verkehrswege – sowohl Bahn als auch Straße – noch lange nicht abgeschlossen ist, machten die Berichte zu diesem Punkt deutlich. Der Themenkreis Natur- und Umweltschutz war geprägt von den beeindruckenden Fortschritten im Zusammenhang mit der Sanierung der Wassergüte der Raab. Weiter offen ist die Frage des auf burgenländischer Seite geplanten Thermalkraftwerkes in Heiligenkreuz.Wesentlich friktionsfreier zeichnet sich die Kooperation im länderübergreifenden Naturpark Raab-Örség-Goričko mit seiner wunderschönen Aulandschaft ab.
Rückfragen: Josef Bauer, Referent für Außenbeziehungen